Warum ?

Text: Heiko Guter 2015

Liberalismus bzw. Selbstregulierung des Kapitalismus ist Irrglaube, die Allegorie zum natürlichen Gleichgewicht wird durch intellektuelle Manipulation unbrauchbar. Jeglicher Unternehmer/Konzern plant und kontrolliert im Eigeninteresse seine Produktionsabläufe, Strategie und Taktik der Vermarktung, den Geldfluss, sein Personal. Er beobachtet in Echtzeit die Aktivitäten der Konkurrenz. Bei geringstem Anzeichen von Schwäche öffnet sich das Haifischmaul. In den Zulieferketten werden die klassischen Strukturen der Sklaverei provoziert, mindestens aber als gegeben hingenommen und ausgenutzt. Die Forderung der Selbstregulierung ist scheinheilig.


WARUM & WOZU eine WOLRDPARTY?

Eine WELTNATION ist der nächste konsequente politische Schritt der Menschheit und die einzige “Alternative” gegenüber den rückwärts gewandten Bewahrern der “guten alten Zeiten”. Dieser Schritt ist derzeit unpopulär, weil er die globalen Ausbeutersysteme aufheben würde. Das Volk und seine Populisten scheinen davon nichts zu ahnen. Der Griff ins Warenregal des Kapitalismus legitimiert den globalen Produktionsprozess. Dieser erzeugt die politischen Ungerechtigkeiten, die geostrategischen Kriege, Massenflucht sowie den ökologischen und sozialen Raubbau. Verantwortlich ist nicht das politische Establishment sondern das Individuum und seine Konsumkompetenz.
 

Worldparty.vision beschreibt die Verantwortung des Konsumenten als gegenteiligen politischen Akteur
der Globalisierung, sofern wir KONSUMISMUS als derzeitige Gesellschaftsform annehmen.

Der eingetretene schon geschichtshistorisch relevante Drang zur “Renationalisierung” entsteht aus dem Gefühl heraus, seine kulturelle Identität zu verlieren. Das edle Instrument Europa ist verstimmt und seine Protagonisten sind nicht in der Lage es mit Klang zu füllen. Dieses innere Klang-Gespür äußert sich im Brexit und in der Erstarkung populistischer Parteien.

Europa zerbröselt, wenn die Akzeptanz des Sozialismus auf nationale Interessen beschränkt wird.

Der sozialökologische Umbau der Gesellschaft entrückt als Utopie. Die Gründer und Vordenker der Vereinten Nationen hatten Visionen, welche allgemein und politisch kaum der Rede wert sind: "Eine Weltnation, kulturelle Identitäten, regionale Wirtschaftskreisläufe". Wer die europäische Idee in Frage stellt, spielt den Globalplayern in die Hände. Der Griff ins Warenregal des Kapitalismus kann die Welt verändern.

Erst wenn "unsere" Erde eine einzige politische Nation mit kulturellen Identitäten und regionalen Wirtschaftskreisläufen geworden ist, könnte das Kompromiss-Konstrukt "Demokratie" die Globalplayer in Gesetze zwingen. Internationale Konventionen der UN und Institution wie WHO, Weltklimakonferenz, IWF, OSZE, WTO vermögen es bisher nicht, das derzeit bestehende Handels- und Produktionsgebaren der globalisierten Konzerne zu regulieren. Nur anhand gesetzlicher Vorlagen, hoheitlicher Kontrollen bzw. einer autonomen lobbyfreien parlamentarischen Aufsicht, wäre die Exekutive in der Lage, die Weltkonzerne zum ethischen Handeln zu zwingen. Privater “fairer” Handel und bürgerliche Nachhaltigkeitsdebatten sind zweifelsohne wichtig, werden letztendlich für Marketingstrategien missbraucht und als Alibi zur Verhinderung der Einführung einer gesetzlich regulierten ethischen Warenkontrolle angeführt. Das weltweite Erstarken und die Sehnsucht nach nationalistischer Unabhängigkeit, ist das Gegenteil einer parlamentarischen vernunftsorientierten weltweiten juristischen, fiskalischen und ökologischen Regulierung und Kontrolle der Freiheit.

 Die Aufhebung der historischen Vielstaaterei durch “eine“ politische Weltnation verhindert:

- globale Ausbeutung
 
- Klimawandel
- Flucht vor Krieg & Armut
- Kinder- & Lohnsklaverei

- Rassismus & Krieg
- Hunger
- Sozial- & Ökoraubbau
- Steuerflucht, Entzug der Rechtsverfolgung

Worldparty ist eine Kulturpartei.

Kultivieren bedeutet,
den Boden bereiten.

Die Lebenskraft eines Zeitalters liegt nicht in seiner Ernte, sondern in seiner Aussaat. 
Ludwig Börne (1786-1837)

...und Kultur ist, was von
einem Zeitalter übrigbleibt.

Probieren Sie es aus: Antike, Mittelalter,
Renaissance, Aufklärung, 3tes Reich, DDR, Turbokapitalismus.

 BESTANDSAUFNAHME - INVENTUR

1. Befund:  Websuchmaschinen finden keine aktive politische Weltpartei

2. Befund: Die Entkopplung der Finanzwelt von der Realwirtschaft (Umgehung der klassischen Kapital-Akkumulation) stellt die derzeit größte Machtfülle gegenüber jedweder parlamentarischen Obhut dar. Eingeschlossen die latente Kriegsgefahr und die Erpressung historischer Nationalstaaten.

3. Befund: Der Globalisierung steht keine politische Kontrolle entgegen.
Der Globalisierung, also der Verlagerung von Produktionsstandorten zwecks Ausnutzung des Lohnkostengefälles und der Deregulierung können oder wollen nationale Parlamente nichts entgegensetzen. Es gibt keine regulierende weltweite Aufsicht oder Kontrolle. Im Gegenteil je mehr Nationalismus und Rassismus  geschürt werden, desto sicherer die globale Ausbeutung und der ökologische Raubbau. Abkommen wie TTIP, TISA, CETA verstärken die Einteilung der Welt in Raub- und Gewinnzonen. Private Schiedsgerichte sind in der Lage jegliche parlamentarische und rechtstaatliche Entscheidung zu ignorieren. Dies versetzt alle Staaten mit Investorenschutzklausel quasi in den Status “Unrechtsstaat”.

4. Befund: Internationale Strafverfolgung ist in der Vielstaaterei so gut wie nicht möglich. Hierin sehe ich einen der Hauptgründe für die Aufrechterhaltung der Nationalstaatlichkeit. Globale Konzerne werden gerade mal von nationalen Gerichten verurteilt (siehe VW).  Je mehr die politische Unabhängigkeit auf eine allgemeine Judikative hinarbeit desto stärker werden wir die Forcierung faschistoider Nationalstaatlichkeit erleben. Und DEPPEN lassen sich immer finden.

5. Befund: Einen internationalen säkularen Ethikkodex gibt es nicht - eine ethische, soziale und ökologische Interpretation der Globalisierung ist nicht möglich.

6. Befund: politischer Konsum wird in der wissenschaftlichen Interpretation als aussichtslos erachtet, dabei ist die Einfalt des Kapitalismus grandios: "einer stellt her - einer muss kaufen". Dazwischen findet alles statt: Investition, Rohstoffbeschaffung, Energierzeugung, Produktion, Marketing, Verkauf. Genannt Akkumulation des Kapitals.

7. Befund: Kriege entsprechen der Gewinnerzielungsabsicht privater Einzel-Interessen. Keine bürgerliche politische Partei proklamiert das Verbot zur privaten Herstellung von Waffen. Welch nüchterne Erkenntnis, dass Präsident Obama der Weltöffentlichkeit mitteilte: "er scheitere am Senat, ein schärferes Waffengesetz umzusetzen". (veraltet)

8. Befund: Rohstoffbeschaffung
Es stößt sich bisher niemand politisch an der privaten Bergung von Rohstoffen. "Das war eben schon immer so". Dabei gehören Bodenschätze quasi der gesamten Menschheit. Wohl aber zielten und zielen fast alle Kriege geostrategisch auf Rohstoffausbeute.  Rohstoffgewinnung in empfindlichen Ökosystemen (Öl, Kohle, Gas, Gold, Buntmetalle, seltene Erden) aber auch in der Nahregion, sind für die stattfindende Ökokatastrophe verantwortlich.

9. Befund: Fluchtgründe

  • ökonomisch/sozial - Verarmung ganzer Kontinente durch schwerste Lohnausbeutung, korrupte Umverteilung
  • klimatisch/ökologisch - klima-katastrophaler Rohstoff-Raubbau zur Herstellung wertloser Konsumgüter
  • kriegerische Intervention, politische Destabilisierung

10. persönliche Motive
die Hersteller/Anbieter jeglicher Waren/Dienstleistungen verlangen von mir als Konsumenten:

  • daß wertlose auf Ausbeutung beruhende Waren den Globus politisch und ökologisch zerstören
  • die Alternativlosigkeit des globalen Warenangebotes ertragen zu müssen
  • daß eine bangladesische Frau unter katastrophalen Bedingungen in Ar- & Demut ein T-Shirt für mich herstellt
  • daß entfremdete Nahrungsmittel antibiotisch aufbereit unsere Landschaften, Krankenhäuser und meine Mitkonsumenten verseuchen
  • Kolonialwaren (Kaffee, Kakao, Bananen etc.) zum Dauertiefstpreis jetzt als “fair” gehandelt zu akzeptieren
  • das würdelose künstliche Bedürfnisse befriedigende Markenimponiergehabe aller Gesellschaftsschichten zu ertragen
  • Nachhaltigkeit als Verkaufs-Alibi auf dem Schlachtfeld der freien Märkte opfern zu müssen
  • den “besorgten Bürger” am Gabentisch des Kapitalismus die Opfergabe, das Almosen empfangen zu sehen, alsdann skandierend die noch Ärmeren dieser Erde in bester Herrenmentalität mit Verachtung und Hohn vom Tellerrand zu stoßen
  • alternative Gesellschaftsformen kapitalistischer Produktionsweise zu ignorieren

11. Konsum-Kompetenz
Wie neulich ein Innenminister arglos argumentierte: “Das wollen Sie nicht wirklich wissen”. Die weltweiten Flüchtlingsströme sind die sekundären Auswirkungen des Prinzips: “Täuschen, Tarnen, Manipulieren”.  Kein Schulunterricht, kein Studium, keine politische Partei vermag den Konsumenten als “Ent-Täuscher” auszurüsten. Die  Mündigkeit des Konsumenten wird von den Industrieverbänden zwar immer behauptet, aber die Existenz von Umwelt- & Verbraucherschutzorganisationen zeigt, dass der politische Wille dem Kapitalismus Bewusstsein entgegenzusetzen nicht ernsthaft befördert wird. Wären entsprechende gesetzliche Regelungen vorhanden, gäbe es keine Umweltverbände/ Verbraucherschutz, keinen investigativen Journalismus, kein Greenpeace, nicht mal Opposition wäre nötig.

Konkrete Konsumkompetenz ist in einigen ethischen und privaten Bereichen schon sehr erfolgreich:  

Kompetenz                     >

 >                                      Wirkung auf

Fleischverzicht , Vegetarismus, Veganismus, Pelzverzicht

Umweltschutz, Tierwohl, Massentierhaltung/Schlachtung, Einsatz von Antibiotika, Treibhausgase, Überfischung, WELTKLIMA

Waffenverzicht

Diplomatie, Demokratie, Anarchie, geostrategische Destabilisierung

Drogenkonsum, Zwangsprostitution, Kleinkriminalität

Angebot und Nachfrage

bewußte Ernährung, regionale Biokost

Überdüngung, EU-Landwirtschaft-Subventionierung, Hofsterben, Umweltschutz, Globalisierung, WELTKLIMA

Ökostrombezug/Energiewende

Atomenergie, Kohlekraftwerke, WELTKLIMA

natürl. Alternativmedizin, Natur-Kosmetika

Tierversuche, chem. & pharmaz. Erzeugnisse

autofrei (Carsharing, Fahrrad, ÖPV)

Rohstoffressourcen,WELTKLIMA

Up- & Recycling

Wertkonservierung, Umweltschutz, Ressourcen, WELTKLIMA

investigativer Journalismus (Leser/Hörer)

Erzeuger, Konsument, Parlamente, WELTKLIMA

lobbyfreie Parlamentarier (Wähler)

Gesetze & Regeln

Markenscannen
(z. B. Neues Schwarzbuch Markenfirmen)

ethisches, soziales & ökologisches Produktionsgebaren,
ent-täuschen der Nachhaltigkeit

warum dann nicht die vielfältigen Aspekte unter politischer Konsumkompetenz zusammenfassen und für globale Regulation anwenden.

Diese kleine Übersicht und die Erkenntnis meines persönlichen Dilemmas haben mich dazu bewogen, über die  Installation einer Weltpartei nachzudenken und darüberhinaus den einzelnen Verbraucher/Konsumenten nicht aus seiner Verantwortung zu entlassen.

VISION
“Blue Earth”

Gesellschaftliche Kette:

  • Individuum
  • Familie
  • Hausgemeinschaft, Vereine
  • Ortschaft, Kreis, Bezirk
  • Länder, Staaten
  • Bundesstaat (BRD, USA etc.)
  • Staatenverbund (EU, BRICS, ASEAN, SMIT)
  • Weltnation “Blue Earth”
  • Planetenkonförderation
  • galaktische...
  • universelle...
  • multiverselle...

Vollenden wir den nächsten
Entwicklungsschritt der Menschheit:
eine Weltnation

Der übernächste Schritt ist schon keine Utopie mehr: der Kampf um planetarische Rohstoffe beginnt sich zu regen.

KONSUM-KOMPETENZ
ist in der Lage jedwedem Produkt seine ethischen und sozialen Eigenschaften zuzuordnen.

Was nicht gekauft wird,
wird nicht hergestellt.

Wenn wir uns darin einig sind,
ist die Zerstörung unseres
Mutterplaneten völlig umsonst.

KONSUMKOMPETENZ:
ist nicht in der Lage Krieg,
Waffenhandel, Export und private Schiedsgerichte zu verhindern.

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Denkfabrik: ISM
http://www.solidarische-moderne.de

PS: sorry, liebe Revolutionäre, die Arbeiterklasse ist derzeit im prekären Leiharbeitsverhältnis und die Produktionsmittel in abhängigen deregulierten Gebieten auf dem Globus verteilt. Bleibt die “internationale Solidarität”.
 

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